Münster will Bevölkerungsschutz deutlich ausbauen
Peter Baranec
Strategieplan zeigt Schwachstellen – Notstrom, Schulstandorte und neue Stellen geplant

Die Stadt Münster plant, den Bevölkerungsschutz neu aufzustellen und zu verbessern. Ein umfassender Maßnahmenplan liegt dem Rat zur Abstimmung am 2. Juli vor. Ziel ist es, besser auf Krisen wie Stromausfälle, Naturkatastrophen oder Verteidigungsfälle vorbereitet zu sein.
Zentrales Element der Planung ist die krisensichere Ausstattung von acht Schulstandorten im Stadtgebiet. Diese sollen mit Notstrom versorgt werden und im Ernstfall bis zu 4.000 Menschen aufnehmen können – also rund ein Prozent der Bevölkerung. Die Schulgebäude werden so zu wichtigen Notunterkünften im Katastrophenfall.
Fünf Szenarien, eine klare Botschaft: Es gibt Nachholbedarf
Grundlage des neuen Konzepts ist eine Risikoanalyse, die von einem unabhängigen Fachbüro durchgeführt wurde. Fünf Szenarien wurden untersucht, darunter Blackouts, extreme Wetterlagen und Cyberangriffe. Das Ergebnis: In mehreren Bereichen gibt es Handlungsbedarf. Die bestehenden Strukturen reichen nicht aus, um im Krisenfall ausreichend reagieren zu können.
Daher sieht der neue Plan zahlreiche Maßnahmen vor – unter anderem ein neues Kraftstoffkonzept, mehr Schutz vor Waldbränden und langfristig 14,7 neue Stellen, vor allem bei der Feuerwehr. Auch der Zivilschutz, also die Vorsorge für den Spannungs- oder Verteidigungsfall, soll gestärkt werden.
Verwaltung und Bürger sollen vorbereitet sein
Nicht nur die technische Ausstattung soll verbessert werden – auch die Stadtverwaltung selbst will krisenfester werden: sichere Kommunikation, IT-Schutz und Bürgeranlaufstellen gehören zu den geplanten Schritten. Außerdem soll die Bevölkerung besser informiert und geschult werden, um im Notfall selbst handeln zu können.
Künftig berichtet die Feuerwehr jährlich über die Fortschritte beim Bevölkerungsschutz. Passend zur Neuausrichtung soll das Amt auch einen neuen Namen erhalten: „Amt für Bevölkerungsschutz, Feuerwehr und Rettungsdienst“.