Wolfsburg begrüßt Kabinettsbeschluss zum Kommunalfördergesetz
Peter Baranec
Mehr Planungssicherheit durch vereinfachte Förderverfahren – strukturelle Unterfinanzierung bleibt Thema

Die Stadt Wolfsburg sieht im Entwurf des Niedersächsischen Kommunalfördergesetzes einen wichtigen Schritt hin zu einer kommunalfreundlicheren Förderpraxis. Die geplante pauschale und budgetierte Mittelverteilung soll bürokratische Hürden abbauen und den tatsächlichen Bedarf vor Ort besser berücksichtigen. Kurzfristig rechnet die Stadt mit zusätzlichen 9,6 Millionen Euro aus dem Pakt für Kommunalinvestitionen.
Oberbürgermeister Dennis Weilmann betont, dass die Mittel ein positives Signal sind, aber nur ein Teil der Lösung: Niedersachsens Kommunen seien chronisch unterfinanziert. Auch Kämmerer Andreas Bauer sieht in den Geldern ein hilfreiches Instrument zur Finanzierung von Investitionen, verweist jedoch auf die weiterhin hohen Defizite: -124,9 Millionen Euro für 2025 und -91,9 Millionen Euro für 2026.
Bedeutung für Kämmerer
Für kommunale Finanzentscheider bietet das Gesetz vor allem kurzfristige Entlastung und ein Mindestmaß an Planungssicherheit. Die garantierten Auszahlungsbeträge erleichtern die Haushaltsplanung in angespannten Zeiten. Gleichzeitig wird deutlich, dass Sonderprogramme keine dauerhafte Finanzausstattung ersetzen – Investitionsbedarfe und laufende Kosten müssen langfristig gedeckt werden.
Die Stadt Wolfsburg mahnt, Kommunen nicht nur als Ausführungsorgane von Bund und Land zu sehen, sondern als aktive Mitgestalter gesellschaftlicher Entwicklung – gerade angesichts von Demografie, Klimaanpassung und Digitalisierung.