Ehrenamtspreis würdigt Projekte aus Hanau und Wesel
Peter Baranec
GVV Kommunal zeichnet Initiativen für Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt aus

Die „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“ aus Hanau und das Musikprojekt „RAP on TOUR“ aus Wesel sind mit dem Ehrenamtspreis 2025 der GVV Kommunalversicherung ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand am 26. Juni in Köln im Rahmen der Mitgliederversammlung statt. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul würdigte die Preisträger und betonte in seiner Ansprache, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement für den Schutz der Demokratie sei.
Unter dem Motto „Vielfalt statt Einfalt – Initiativen zum friedlichen Miteinander vor Ort“ wurden Projekte ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für Toleranz, Teilhabe und ein respektvolles Zusammenleben engagieren. Beide Preisträger erhielten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 5.000 Euro.
Bildungsinitiative Ferhat Unvar: Aufklärung aus eigener Betroffenheit
Die in Hanau ansässige Bildungsinitiative wurde 2020 von Serpil Unvar gegründet, nachdem ihr Sohn Ferhat beim rassistischen Anschlag vom 19. Februar ermordet wurde. Die Initiative versteht sich als Bildungs- und Aufklärungsplattform gegen Rassismus und Diskriminierung. Mit Workshops, Vorträgen und internationalen Vernetzungsprojekten setzen sich Jugendliche gemeinsam für eine vielfältige und gerechte Gesellschaft ein.
„Dieser Preis zeigt mir: Wir werden gesehen, unsere Arbeit zählt“, sagte Serpil Unvar bei der Verleihung. Vorstandsvorsitzender Wolfgang Schwade würdigte das Engagement als „kraftvolle Bildungsarbeit, getragen von Liebe und einem tiefen Sinn für Gerechtigkeit“.
RAP on TOUR: Musik als Zugang zu Selbstbewusstsein und Bildung
Das Weseler Projekt „RAP on TOUR“ bringt mobile Tonstudios in Schulen und Jugendzentren. Unter Anleitung der Musiker Denis Tahiri und Ali Ebaid entwickeln Jugendliche eigene Rap-Texte, produzieren Beats und nehmen Songs auf. Die musikalische Arbeit fördert Ausdrucksfähigkeit, Selbstwert und die Auseinandersetzung mit persönlichen und gesellschaftlichen Themen.
„Rap gibt ihnen eine Stimme. Sie lernen, dass ihre Geschichte zählt und dass man ihnen zuhört“, so Denis Tahiri. Wolfgang Schwade lobte das Projekt als „Beispiel dafür, wie kulturelle Teilhabe junge Menschen stärkt – ganz praktisch und lebensnah“.