Soll die Gasheizung gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht werden? Oder gäbe es stattdessen eine Möglichkeit, sich an ein bestehendes – oder geplantes – Wärmenetz des Wohnortes anzudocken? Damit Wechselwillige solche Fragen besser klären können, hat der Bund die Städte und Gemeinden zur Aufstellung kommunaler Wärmepläne verpflichtet. Aber wo sollen sie herkommen, die vielen benötigten Fachleute für die Erarbeitung solcher Entscheidungshilfen? Schließlich reichen die Kapazitäten vieler Ämter schon jetzt nicht und kompetente Büros, die extern „eingekauft“ werden könnten, habe lange Wartezeiten. Vor diesem Hintergrund hat das Öko-Zentrums NRW zusammen mit Partnerinnen und Partnern einen speziellen Lehrgang entwickelt: den Lehrgang „Wärmewende in der Praxis – kommunale Wärmeplanung“. Anfang März startet der erste Durchgang der Zusatzqualifikation, die in ein Zertifikat mündet.
„Der Lehrgang ‚Kommunale Wärmeplanung‘ bietet Mitarbeitenden von Kommunen sowie Tochterunternehmen wie Stadtwerken oder Wohnungsbauunternehmen eine umfassende Qualifizierung zur Wärmemanagerin oder zum Wärmemanager. Auch Beratende sowie Quereinsteigerinnen und -einsteiger kommen als Zielgruppe in Frage“, sagt Zentrums-Geschäftsführer Manfred Rauschen. Damit stütze der Kurs einen derzeit von der Nachfrage überrollten Markt und trage zur schnelleren Erreichung von Klimaschutzzielen bei. Ziel des Lehrgangs sei es, die Teilnehmenden zu befähigen, die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung zu begleiten und deren Fortschreibung mitzugestalten. Für die Absolvierenden selbst ergebe sich ein Wettbewerbsvorteil in einem Segment des Energiebereiches, das in den nächsten Jahren boomen werde wie kaum ein anderer, so Rauschen.
Der für eine Laufzeit von vier Monaten ausgelegte Kurs besteht aus praxisorientierten Workshops, Seminaren, Vorträgen sowie Planspielen und vereinzelten Fernlehrelementen. Begleitet wird der multimediale Lernprozess von erfahrenen Sachkundigen aus der kommunalen Wärmeplanung. Für die Konzipierung und Durchführung hat das Öko-Zentrum NRW, das sich auf 25 Jahre Erfahrung in der Fernlehre stützen kann, mehrere Unternehmen mit ins Boot geholt, darunter B.A.U.M Consult, die Klima- und Energieeffizienz-Agentur (Kassel), das Büro für Energiewirtschaft und Technische Planung (BET) sowie IKU - DIE DIALOGGESTALTER. Weitere Informationen zum Lehrgang „Kommunale Wärmeplanung“ gibt es auf der Website des Öko-Zentrums NRW (https://oekozentrum.nrw/).
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