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Stadt treibt ressourceneffizientes Bauen voran

Peter Baranec • Jan. 30, 2024

Moderne Arbeitswelt aus gebrauchten Materialien/awm stellen Beispielprojekt vor 

Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm) haben in ihrem Verwaltungsgebäude eine Fläche von 250 Quadratmetern ressourcensparend und nachhaltig umgebaut. „Im Vergleich zur konventionellen Bauweise haben wir so durch Wiederverwendung 82 Prozent CO₂-Emissionen und 32 Prozent Wasser eingespart“, sagte Patrick Hasenkamp, technischer Betriebsleiter der awm, bei der Vorstellung des Projektes am Dienstag (30. Januar). Teurer sei das Projekt damit nicht geworden. „Die Kosten sind mit der herkömmlichen Bauweise vergleichbar“, so Hasenkamp. 


Rückbau oder Umbau – diese Frage stand am Anfang dieses besonderen Bauprojekts der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm). „Wir brauchten dringend weitere Büro- und Arbeitsflächen und haben uns deshalb entschieden, das bis dahin nicht mehr nutzbare dritte Obergeschoss unseres alten Verwaltungsgebäudes umzubauen“, sagt awm-Betriebsleiter Hasenkamp. 


Ressourcensparend ist aber nicht nur der Erhalt des Bestandes. Der Großteil der verbauten Materialien – von den Glastrennwänden bis zur Wandverkleidung aus alten Theater- und Schulstühlen – hatte ebenso wie die Möbel ein „erstes Leben“. In Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Unternehmen Urselmann interior, das sich auf Innenausbau nach dem Prinzip „cradle-to-cradle“ (sinngemäß: Stoffkreisläufe schließen) spezialisiert hat, ist auf 250 qm eine moderne Arbeitswelt mit festen und mobilen Büroarbeitsplätzen sowie Workshop- und Besprechungsräumen entstanden. 


Die awm sehen dieses Projekt als Beispielprojekt. Es soll auch bei anderen Unternehmen Interesse für diese Art des ressourcenschonenden Bauens wecken. „Im Netzwerk aus Akteuren der Stadt Münster, mit Unternehmen, weiteren Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie allen Münsteranerinnen und Münsteranern wollen wir unsere Stadt bis 2030 zu einer Hauptstadt der Abfallvermeidung entwickeln. Auch und gerade im Bausektor schlummern noch viele Abfallvermeidungspotenziale“, so Hasenkamp. 


Prof. Dr. Sabine Flamme von der Fachhochschule Münster verdeutlicht dieses Potenzial an konkreten Zahlen. „Derzeit steht der Bausektor in Deutschland für 63 Prozent des Ressourcenverbrauches, 55 Prozent des gesamten Abfallaufkommens und 40 Prozent der Treibhausgase“, so Flamme. Der Gesetzgeber hat den Handlungsbedarf erkannt, auf nationaler Ebene wurde eine Kreislaufwirtschaftsstrategie initiiert, die zum Beispiel den Bestandserhalt vor Neubau und die Förderung rückbaufähiger Bauwerke priorisiert. „Bauteile und Baustoffe sollen möglichst wiederverwendet oder recycelt werden und in neuen Bauvorhaben eingesetzt werden“, erklärt Flamme. 


Arno Minas, Dezernent für Wohnungsversorgung, Immobilien und Nachhaltigkeit, unterstreicht in diesem Kontext die ressourceneffiziente Umsetzung von Bauprojekten der Stadt Münster. „Grundsätzlich nutzen wir bereits versiegelte Flächen effizient, bevor neue versiegelt werden. Wenn möglich, werden bestehende Gebäude energetisch saniert, bevor neu gebaut wird“, erklärt Minas und nennt einige Beispielprojekte. Bei der Planung der mit EU-Mitteln geförderten Sanierung der beiden Schulen am Standort Pötterhoek etwa wurde der gesamte Lebenszyklus der Bauteile berücksichtigt. Alle eingesetzten Materialien sind sortenrein trennbar und können wiederverwendet oder recycelt werden. Ein weiteres Beispiel findet sich im neuen York-Quartier.


Dort entsteht eine Grundschule, für die u.a. knapp 200.000 bereits genutzte Klinkersteine aus abgerissenen Gebäuden des alten York-Kasernengeländes sowie aus dem Münsterland und Ruhrgebiet verbaut wurden. „Wie effizient sich Ressourcen, CO2 und Abfälle einsparen lassen, zeigt nicht zuletzt der Umbau des dritten Obergeschosses im awm-Gebäude. Ich würde mich freuen, wenn viele Unternehmen in Münster das Angebot der awm nutzen und sich das Ergebnis hier vor Ort an der Rösnerstraße anschauen. Dieses Projekt bietet Inspiration“, so Minas. 

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