Blog Post

Betrug mit KI und Avataren

Peter Baranec • Sept. 15, 2023

Dank künstlicher Intelligenz kann jeder die Stimme einer anderen Person ziemlich perfekt imitieren und sie Sätze nach seinem Willen sprechen lassen. Das nennt man ein „Deep Fake“-Audio. So etwas funktioniert auch mit Videos. Man benötigt nur die geeigneten Programme und genügend Video- oder Audio-Originalmaterial. Je preiswerter die Programme werden, desto interessanter werden sie auch für Kriminelle.

Die ersten Deep Fake-Videos wurden im Jahr 2017 auf der Socialmedia-Plattform Reddit gezeigt. Dort präsentierte ein Nutzer verfälschte Videosequenzen berühmter Schauspielerinnen. Den von ihm selbst programmierten Algorithmus stellte er als Open-Source-Code zur Verfügung. Das ermöglichte es Anderen, mit dieser Anleitung eigene Deep Fakes zu erstellen. Seitdem hat sich die Technik enorm weiterentwickelt. Heute werben virtuelle Influencer, die auf dem Bildschirm wie echte Menschen agieren, im Internet für Marken und generieren Follower. Und die Band ABBA ging bei ihrer virtuellen Wiedervereinigung nicht mehr persönlich, sondern nur noch mit ihren Avataren auf Tournee. Doch diese KI-Technik beflügelt nicht nur die Unterhaltungsindustrie, sondern sie ruft auch Betrüger auf den Plan.


Avatar berät zu Fake-Reiseangeboten

Zwei Beispiele für den Betrug mit Audio- und Video-Deep Fakes wurden in letzter Zeit publik. Der erste Fall kam aus der Reisebranche: Kriminelle hatten eine Internet-Seite der Fake-Firma „Kofi Reisen“ online gestellt. Zur Kontaktanbahnung schickten die Betrüger den Kunden unaufgeforderte WhatsApp, in denen dann auf das Angebot preiswerter Reisen verwiesen wurde. Auf der Startseite beriet eine sympathisch aussehende junge Frau interessierte Kundinnen und Kunden im Videochat zu den Schnäppchenangeboten. Sie war ein täuschend echter Avatar, der von den Betrügern in Echtzeit wie eine Handpuppe gesteuert wurde. So verschleierten die Täter ihre wahre Identität. Die Nutzungsrechte für den Avatar „Emma“ hatten die Kriminellen für wenig Geld bei einem britischen Start-Up eingekauft. Solche Avatare werden normalerweise dafür eingesetzt, um etwa Schulungsprogramme oder Erklärvideos interessanter zu gestalten. Die digitalen Zwillinge basieren auf dem Aussehen echter Menschen und sprechen zahlreich Sprachen. Die betrügerische Reisewebsite ist längst offline. Aber viele Menschen haben nicht zuletzt wegen des sympathischen Avatars Emma und ihrer „persönlichen Beratung“ zu den angeblichen Schnäppchen-Reisen Geld an „Kofi Reisen“ überwiesen, für das sie nie eine Gegenleistung erhalten. Zum zweiten Anwendungsfall sind offensichtlich noch keine Opfer bekannt, aber das dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Er betrifft den Enkeltrick: Beim herkömmlichen Enkeltrickrufen Kriminelle bei älteren Menschen an und geben sich als ein Enkelkind aus, das in einer Notlage ist und dringend Geld benötigt. Bislang müssen die Täter darauf hoffen, dass die Opfer die Stimmen ihrer Enkel nicht besonders genau in Erinnerung haben. „Bei KI-basierten Stimmen fällt es dem Bürger sehr, sehr schwer, diesen Unterschied überhaupt noch zu erkennen“, sagte Hans Hülsbeck vom LKA NRW kürzlich bei „WDR Aktuell“: „Das kann also ganz einfach sein im Bereich des Enkeltricks, den wir kennen, dass jetzt die Stimme der Enkelin oder des Enkels KI-basiert nachgemacht wird.“ Die Voraussetzung ist natürlich, dass die Betrüger über Audio-Aufzeichnungen von der Stimme des Enkels oder der Enkelin verfügen, mit denen sie die KI füttern können.


Mit der Fake-Stimme die Hausbank ausgetrickst

Die passenden Programme, um eine Stimme täuschend echt nachzumachen, sind über das Internet inzwischen preiswert erhältlich. Und sie führen zum Erfolg. Die „Wall Street Journal“-Reporterin Joanna Stern probierte zunächst aus, ob ihre Kollegen und ihre Familie auf ihre Fake-Stimme hereinfallen würden, berichtet das Magazin „Capital“. Ihr Fazit: Je kürzer die Fake-Stimme zu hören war, desto eher gelang es ihr, die Menschen aus ihrem Umfeld zu täuschen. Mulmig wurde ihr, als es ihr gelang, mit ihrer eigenen Deep-Fake-Stimme die automatische Stimmenerkennung bei der Kreditkartenverifizierung ihrer Bank auszutricksen. Sie verband die Reporterin direkt mit einer Service-Mitarbeiterin, ohne weitere Fragen zu stellen. Audio-Deepfakes sind also aktuell noch eine größere Bedrohung als Video-Deepfakes wie im Fall des fiktiven Reiseunternehmens „Kofi Reisen“. Denn die Video-Deep Fakes sind noch nicht perfekt. Eine unnatürliche Mimik oder ein leerer Blick können ein Hinweis darauf sein, dass es sich um ein Fake-Video handelt. Besonders bei den Übergängen wie zum Beispiel zwischen Gesicht und Haaren oder Gesicht und Hals sind Deep Fakes heute noch oftmals unscharf. Außerdem blinzeln Menschen ganz automatisch alle paar Sekunden. Fällt dies weg, kann es sich um ein Deep Fake-Video handeln.

von Susanne Schulte-Nölle 07 Mai, 2024
Der Internetauftritt des Kreises Soest ist wieder online. Damit können sich die Bürgerinnen und Bürger unter www.kreis-soest.de nun in bewährter Form wieder über das breite Spektrum an Dienstleistungen der Kreisverwaltung informieren. Die Not-Website, die nach dem Cyberangriff auf den Dienstleister Südwestfalen-IT (SIT) unter der gleichen Adresse eingerichtet worden war, hat somit ausgedient.
von Martin Stallmann, Cathleen Rieprich 07 Mai, 2024
In den kommenden Jahren müssen Kommunen eine Planung für ihre Fernwärmenetze vorlegen. Zeitgleich läuft die Transformation der öffentlichen Wärmeversorgung von ihrer überwiegend fossilen Grundlage hin zu erneuerbaren Energien, z. B. mithilfe der Verwendung von Wärmepumpen. Das Umweltbundesamt (UBA) rät Kommunen, bei ihrer Wärmeplanung gleich eine sinnvolle Kälteplanung mitzudenken.
von Dominik Kuhn 06 Mai, 2024
Gesetzlich sind Kommunen verpflichtet, bis zum 30. Juni 2026 eine „Kommunale Wärmeplanung“ vorzulegen. Der Magistrat ist nun durch den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung mit der Durchführung der Wärmeplanung beauftragt. Auf diesen Weg hat sich Hanau bereits im vergangenen Sommer gemacht, Oberbürgermeister Claus Kaminsky hat die „Wärme- und Klima-Kommission Hanau“ eingesetzt, die er gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri und Stadträtin Isabelle Hemsley führt.
von Stadt Braunschweig 03 Mai, 2024
Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum hat am heutigen Freitag, 3. Mai, den Grundstein für den Ersatzneubau der Kita Rautheim im Lehmweg 5d gelegt.
von Michael Graß 02 Mai, 2024
Die erste netzdienliche grüne Wasserstoff-Erzeugungsanlage in Südbayern wurde auf dem Gelände des zukünftigen Wasserstoffzentrums in Pfeffenhausen am 19.04.2024 eingeweiht. Der Anlagenbau ist abgeschlossen, die Inbetriebsetzungsphase hat begonnen und soll bis Sommer 2024 abgeschlossen sein.
von Stadt Münster - Amt für Kommunikation 29 Apr., 2024
Bund und Land tragen Großteil der Kosten / Flächendeckende Versorgung bis 2030 angestrebt
von Alia Shuhaiber 26 Apr., 2024
ab Herbst geplant
von Linda Bidner 25 Apr., 2024
Von Hochwasser bis Hitze: Studie stellt Schutzkonzepte vor
von Stadt Münster 24 Apr., 2024
Stadt bündelt Dienstleistungen an einem Standort / Jährliche Kosten für Büroflächen sinken um 1,8 Millionen Euro
von Stadtverwaltung Wertheim 20 Apr., 2024
Thema im Bau- und Umweltausschuss am 29. April
Show More
Share by: